Kin-U-mat
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Kin-U-mat

Idee und Konzeption von H. Peter Irberseder 2002

Die Idee, bewegte Bilder in den Schächten der U-Bahnen (auch S-Bahnen und Züge), zeigen zu können, bietet eine unerwartete Konfrontation mit Kunst und damit verbunden eine Veränderung der Sehgewohnheiten des Passagiers.

Dieses neue Medium kann ohne technische Raffinessen wie Computertechnologie, Bildschirm, Beleuchtung und Strom auskommen, und ist dennoch in der Lage, durch die kinetische Energie des fahrenden Zuges eine Animation, d.h. bewegte Bilder bzw. einen Kurzfilm zu zeigen.

 
 

Theoretische Voraussetzung

Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit eines im Tunnel fahrenden U-Bahnzuges von ca. 60 km/h, wird 15m/s zurückgelegt. Eine Sequenz von Bildern, die einen Bewegungsablauf zeigen, werden im Auge des Betrachters wie ein Film gesehen, wenn ca. 14-24 Bilder pro Sekunde aneinander folgen. Ähnlich wie in einem Daumenkino.

Technische Umsetzung

In einem Beispiel über eine Strecke von 1000 Metern halten zwei wandgedübelte Drahtseile (oben u. unten) auf jeweils 15 Meter 17 aufeinanderfolgende Sequenz-Bilder, insgesamt also 1133. Ein Sequenzbild ist gedruckt auf Hartschaumplatte (hier im Beispiel: 90x70cm), die an den vier Ecken geöst ist, und mit 4 Fixierungsschrauben an den wandgedübelten Drahtseilen je viermal befestigt ist. Diese Halterung ist auch im Fahrtwind sicher und kann TÜV-geprüft werden.

Wirkung

Die Bilder-Bahnen haben eine maximale Höhe von 90cm (Sichtbereich eines U-Bahnfensters) und sind an der Tunnelwand in Augenhöhe des vorbeifahrenden, sitzenden Passagiers angebracht.

Dadurch reicht die Innenbeleuchtung des U-Bahnwaggons aus, das Licht auf der Bildbahn zu reflektieren.

Die Reflektion im Fensterglas, in der sich der Betrachter normalerweise auf Grund der Innenbeleuchtung selbst sieht, wird durch den neuen Sinnesreiz in Form der stark kontrastierten Handlung außerhalb des Zuges, (gedruckt auf selbstreflektierendem Untergrund) gemindert, und die Akkommodation des Auges fällt nun auf die Tunnelwand.

 

youtube video

 
Durch die „Vorbeifahrgeschwindigkeit“ ist der Betrachter nicht mehr in der Lage, ein Einzelbild zu fixieren, und es entsteht wie im Kino beim schnellen Abspulen des Films der Eindruck der Bewegung. Nur bewegt sich hier der Betrachter, und nicht das Medium!